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Informationen der

"Beijing Association of Dongba Culture and Arts (ADCA)"

über die Dongba Kultur

 

Dongba pictographs

Die hier gezeigten interessanten Symbole werden "Dongba Piktogramme" genannt, und sie repräsentieren eine einzigartige Schriftform. Dongba Piktogramme sind das einzige hieroglyphische Schriftsystem, das noch heute in Gebrauch ist und wird von internationalen akademischen und kulturellen Kreisen als eines der bemerkenswertesten Welterben angesehen.

 

Was ist die Dongba Kultur?

Der geographische und ethnische Hintergrund: Die Wiege der Dongba-Tradition liegt in Südwest-Chinas Provinz Yunnan und ist eng verknüpft mit der Kultur der ethnischen Na-Xi. Deren Heimat befindet sich im westlichen Teil von Yunnan, einer Gegend eingekeilt zwischen dem 'Goldenen Dreieck' und dem 'Dach der Welt'. Obwohl die Na-Xi eine kleine ethnische Gruppe sind, - mit Bevölkerungszahlen um die 300.000 - haben sie kraft ihres einzigartigen kulturellen Erbes die Aufmerksamkeit der Welt erregt.

 

Aus einem ethnischen Blickwinkel betrachtet, sind die Na-Xi eng verwandt mit dem tibetischen Volk. Für mehr als sieben Jahrhunderte hat die Mehrheit der Na-Xi im bergigen Nord-Yunnan gesiedelt, am Rande des Tibetischen Hochlands, mit der uralten, pittoresken Stadt Lijiang als kulturellem und wirtschaftlichen Mittelpunkt. Gelegen an der ersten Biegung des mächtigen Yangtze-Flusses, hat diese Lage die Na-Xi für viele Jahrhunderte an die Knotenpunkte des kulturellen, kommerziellen und religiösen Austauschs zwischen den alten fortgeschrittenen Zivilisationen von China, Tibet, Indien und Südost Asien gestellt. Die daraus resultierende eklectische Assimilation von verschiedenen Einflüssen über die Jahrhunderte, als auch das starke Gefühl von Identität und kulturellem Stolz der Na-Xi, sind die hauptsächlich beitragenden Faktoren zu Reichtum und Einzigartigkeit dieses Volkes.

 

Ursprünge der Dongba Kultur

Das Wort Dongba, welches beide, das animistische Glaubenssystem der Na-Xi und seine Schamanen bezeichnet, bedeutet grundsätzlich 'Kenntnisreicher, Wissender'. Mit dem Besetzen der erblichen Positionen agieren Dongba-Schamanen als Vermittler zwischen Himmel, Menschheit und Erde. Alle Dongba-Schamanen müssen erfahren sein in historischen Tänzen, Literatur, traditioneller Medizin und Volksbrauchtum, um die zeremoniellen, göttlichen und heilenden Aufgaben wirksam zu zelebrieren. In dieser Funktion umfassen ihre Aktivitäten so verschiedene Bereiche wie Kunsthandwerk, Wissenschaft, Religion und Medizin, was die Aufgaben eines einfachen Schamaenen irgendwie übersteigt. Aus diesem Grund werden Dongba-Schamanen in erster Linie als Träger der Dongba-Kultur betrachtet, die hauptsächlich aus der Dongba-Religion, den Künsten, klassischen Schriften und der piktographischen Dongba-Schrift besteht. Eine verblüffende Ähnlichkeit mit stilistischen Elementen moderner Maler wie Miro oder Klee aufweisend, entfachen diese Hyroglyphen nicht nur akademische Spekulation sondern offenbaren einen hohen ästhetischen Wert, wenn wahrgenommen. Bis heute verwenden Dongba-Schamanen die Dongba-Schrift zum Schreiben von zeremoniellem oder religiösem Text.

 

Die Bedeutung der Dongba Kultur

Dongba-Bücher, ursprünglich geschrieben mit tintengefüllten Bambus-Stiften auf Baumrinde, werden heute hauptsächlich auf handgeschöpftem Papier erstellt. Seit dem späten 19. Jahrhundert, als ein französischer Missionar mit ersten Mustern die Aufmerksamkeit des Westens erregte, haben Dongba-Schriften internationale Beachtung erfahren. Es wird geschätzt, dass ungefähr 30.000 Bände immer noch existieren. Führende internationale akademische Institutionen und Museen haben seitdem etwa 12.000 Bände erworben. Unter diesen sind allein 3.000 in der American Library of Congress zu finden.

 

In den ersten Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts begannen China-Gelehrte erstes Forschungsinteresse an der - damals unbekannten - Dongba-Kultur zu zeigen. Bemerkenswert unter ihnen ist der austro-amerikanische Akademiker Dr. Joseph Rock, später als "Vater der modernen Na-Xi Studien" tituliert. Als Erster wagte er sich 1928 nach Lijiang, um die erste umfassende kulturelle, linguistische und geographische Analyse der gesamten Region für die Harvard University zu erstellen. Seitdem erfolgte ein allmählicher Anstieg des Interesses, bis hin zur Gründung etlicher akademischer Zentren für Na-Xi-Studien in Ländern wie den USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien und Japan.

 

Na-Xi-Studien umfassen solch unterschiedliche Felder wie Geschichte, Literatur, Linguistik, Soziologie, vergleichende kulturelle und religiöse Studien ebenso wie Ökologie. 1988 wurde die "International Association on Na-Xi Studies" gegründet. Die chinesische Regierung folgte der Bitte nach Einrichtung des Dongba-Forschungsinstituts an der Yunnan Akademie der Wissenschaften im Jahr 1991. Die zuvor erwähnten Dongba-Hieroglyphen belegen einen prominenten Platz in dieser Disziplin. An sich repräsentiert ihr gegenwärtiger Status ein bemerkenswertes Phänomen. Aus anthropologischer Sicht scheint der aktuelle Gebrauch von Hieroglyphen in der heutigen Gesellschaft als eine anachronistische Sonderbarkeit, der etablierten Lehrmeinung trotzend. Bewahrung und weitere Erforschung der Dongba-Kultur könnten uns mehr über uns selbst lehren.

 

Ungeachtet der Tatsache, dass die Dongba-Kultur im Wesentlichen von eingeschränktem lokalen Einfluss ist, stellt ihre Erhaltung eine Aufgabe von internationaler Bedeutung dar. Durch die Aufnahme der historischen Altstadt von Lijiang unter die geschützten Stätten des UNESCO Welterbes im Jahr 1997 wurde der erste Schritt getan, um die alte Architektur des Dongba-Herzlands zu bewahren. Und dann wurden im Jahr 2003 antike Naxi-Dongba Literatur-Manuskripte vom Internationalem Beirat des UNESCO "Memory of the World"-Programms ausgewählt.

 

 

Zwecke und Ziele des Vereins "Beijing Association of Dongba Culture and Arts"

Seine ausgewiesene Aufgabe ist zu helfen, das antike Dongba-Erbe von China zu bewahren und aktiv das Verständnis der Dongba-Kultur, -Kunst und -Traditionen sowohl national als auch international zu fördern. In seinem Bemühen hat ADCA Unterstützung von der chinesischen Zentralregierung, der Stadverwaltung Beijings und der Verwaltung des autonomen Naxi-Kreises Lijiang erhalten.

 

ADCA ist eine Non-Profit-Organisation nach den geltenden Gesetzen und Vorschriften von China. Nach der Genehmigung durch die zuständigen Behörden wurde sie im März 1997 registriert. Die konstituierende Sitzung des Vereins, die am 28. November 1997 in Beijing stattfand, zog große Aufmerksamkeit aus Hochschulen, Kultur- sowie Medien-Kreisen auf sich. Es folgte sofort eine Reihe von beachteten Ausstellungen mit seltenen kulturellen Objekten, Fotos, Dokumentationen sowie Kunstwerken im In-und Ausland.

 

Mit schrittweisem Schwinden der traditionellen Dongba-Einflüsse, gepaart mit dem Aufstieg der modernen Werte und Wandel der Lebensweise, stellt die Gründung von ADCA einen wichtigen Schritt zu einem Prozess dar, den Verlust rückgängig zu machen. Mit seiner Arbeit beabsichtigt ADCA nicht nur die Dongba-Kultur zu erhalten und zu fördern, sondern auch die Zusammenarbeit und Verständigung zwischen allen Nationalitäten Chinas.

 

Obwohl die Dongba-Kultur in letzter Zeit verstärkte Wahrnehmung erfahren durfte, bleibt noch viel zu tun, um den Verfall aufzuhalten. Wir hoffen deshalb, dass Personen aus allen Bereichen des Lebens, die sich wirklich für Dongba-Kultur interessieren, ADCA mit ihrer aktiven Unterstützung und geschätzten Meinungen versorgen, und sich uns in unseren Bemühungen anschließen.

Stamp

Beijing Association of Dongba Culture and Arts

52-603 Jing Jie, Yizhuang, Guiyuandongli St.

100176 BDA, Beijing P.R.C.

  Tel. & Fax. (0086 10) 6782 6058

  E-Mail: adca@dongba-culture.com